Dienstag, 8. März 2005

Erzählen, dann sehen, dann malen.

Die Bezeichnung in meiner Anschrift habe ich bewusst so gewählt. Der Malpinsel ist eines der wenigen Werkzeuge, das mit Farbe meine Vorstellungen, Gedanken, Emotionen auf eine sichtbare Grundlage übertragen kann. Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie: Spachtel, Stift, Finger etc. Aber der Malpinsel dominiert.

Damit bin ich schon mittendrin in meinem Thema Malen.

Was heisst das überhaupt? Es gibt sicherlich eine ganze Reihe von Interpretationen. Vor allem von Fachleuten, die Kunst studiert haben und daher wahrscheinlich am ehesden in der Lage sind hierzu präzise etwas zu formulieren. Also halte ich mich nicht lange damit auf, sondern wende mich direkt meiner Meinung zu.

Bereits in frühester Kindheit war ich fasziniert davon, wie ich Farben auf eine Leinwand bringen konnte und dabei noch ein Bild entstand, das Erwachsene erkannten und bejubelten. Na was der Junge alles malt??? Der hat ja Talent!!! Das war vielleicht richtig, wie bei fast allen Kindern. Aber woran liegt das? Nicht nur, dass die Eltern, Grosseltern dies toll finden und sogleich schlussfolgern: das hat sie/er von mir, sondern es sind Gedanken, Vorstellungen, Emotionen, die den Köpfen und Herzen der Kinder entspringen. Kinder malen Bilder, die meist nicht unbedingt ansehnlich sind, aber für die Kinder sind es Meisterleistungen, die ihresgleichen suchen. Es sind die Übertragungen ihrer inneren Welt, die sich abhebt von der Wirklichkeit. Hierin gehen sie gedanklich auf und interpretieren etwas, was nur sie eigentlich empfinden und empfinden können.Sie verbinden zum Teil das Gemalte mit einer Geschichte, die sie erlebt haben und die weiter in ihnen lebt. Also lag der Anfang des gemalten Bildes in dem Erlebnis.

Genau hier setze ich an mit meiner Interpretation von Malen.

Sie mag der Beurteilung von Fachleuten der pädagogischen, wie künstlerischen Richtung nicht folgen, aber es ist meine und die möchte ich weiter verfolgen. Wer immer mir folgt, sollte sich an diese Interpretation erinnern.

Am Anfang steht -wenn ich male- immer eine Eingebung, die ich versuche so genau wie möglich nachzuerzählen.. Ich sehe eine Landschaft, die mich unglaublich anspricht, und die mich inspiriert etwas zu sehen, was manchmal gar nicht da ist. Es entsteht eine Geschichte. Und diese Geschichte gewinnt an Fahrt. Entwickelt sich zu einer Erzählung. Spätestens zu diesem Zeitpunkt denke ich konform mit Kindern, wenn sie etwas malen wollen.

"Wir wateten durch einen knöcheltiefen Fluss. Er hatte eine intensive Strömung. Wir wendeten die Felsbrocken, die in dem Fluss lagen, um die Tierchen zu sehen, die in Heerscharen unter den Steinen lebten. Dies war die Welt dieser Tierchen. So klein aber doch so gross. Es ist alles eine Frage der Betrachtung. Wir warfen die Steine wieder weg und zerstörten damit ihre Welt. Wir wühlten im Ufergestrüpp. Alles geriet in Unruhe. Für uns nur eine oberflächliche Wahrnehmung. Im weiteren Verlauf des Flusses kamen wir an eine Lichtung in der wir ein Farmhaus erkannten. Es lag sehr ruhig und geheimnisvoll vor uns. Wir sahen keine Menschenseele. Die Stimmung war düster und bedrückend. Die Bäume ringsherum taten ein übriges dazu, um die Stimmung noch weiter zu drücken. Über dem Dach der Farm sahen wir das aufkommende Abendrot als Lichtblick. Wir verharrten. Wir zogen den Rückzug an. Ziemlich sprachlos erreichten wir unseren Ausgangspunkt. Wir fühlten uns in einer anderen Welt."

Hier nun das Ergebnis:farm am fluss

Dies ist also das Übertragen des Gesamteindrucks einer Erzählung auf die Leinwand.
Erst jetzt möchte ich zum eigentlichen handwerklichen Malen kommen. Natürlich ist es notwendig, dass wir uns mit unseren Handwerkzeugen und den Mitteln hierzu auskennen. Aus unendlich zahlreichen Büchern, Lehrgängen, Kursen können wir uns das theoretische Wissen aneignen. Dies ist nicht schwer. Erfordert nur Zeit und Geduld. Anschliessend heisst es üben, üben und nochmals üben. So wie wir eine Fremdsprache erlernen. Irgendwann ist es soweit, dass wir aus Situationen bzw. Erzählungen heraus Bilder malen. Ich habe nicht sdie geringste Ahnung wo ich in meiner Entwicklung stehe. Nur eins weiss ich, ich muss meinen Weg weitergehen. Dieserr Weg beinhaltet auch, dass ich zeige, was ich so gemacht und gemalt habe. Dies ist für mich notwendig.

Wir können uns dies gemeinsam einmal anschauen , indem wir meinen Namen Rudolf Kollmeier anklicken.

Eine ganze Reihe von Anregungen gibt es hier, die zum Malen verleiten. Malen ist eine kreative Handlung. Deshalb versuche ich auch das, was ich male, im Detail zu erklären. Nicht tiefschürfend, sondern nur wie wir die einzelnen Flächen, Kleckse, Striche usw. darstellen. Nach dem Motto: "Machen wir!"

In diesem Sinne werde ich künftig unter dieser Anschrift meine Erzählungen bringen und die, dazugehörenden Ergebnisse, und zwar solange es Freude macht. Der Malpinsel.

Malen

Erzählen, dann sehen, dann malen.

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