Montag, 2. Mai 2005

Kurilen erinnern, malen!

Von Kamtschatka - einer Halbinsel Russlands weit im Osten am Beering Meer - bis zur japanischen Insel Hokkaido erstreckt sich die Inselgruppe der Kurilen. In Zeiten des Kalten Krieges war diese Reise per Schiff ein Erlebnis besonderer Art.

Zum einen fuhr man wieder in ein Land mit unseren Masstäben und liess eine Welt zurück, die doch sehr bedrückte.
Zum anderen war die Landschaft zeitweilig atemberaubend. Wenn man z.B. an den Küstengebirgen vorbeizieht. Die Basaltklippen dieser Gebirge sind wirklich äusserst faszinierend. Wie Orgelpfeifen fallen die Felswände in das Ochotskische Meer.

Ich habe versucht aus der Erinnerung eine solche Gebirgswand einmal zu malen. Es ist mir teilweise geglückt. malen 01.05.05 1

Sonntag, 24. April 2005

Am Rio Grande

Es war soweit. Wir flogen von Porto Alegre an der Südostküste Brasiliens nach Pelotas, einer kleinen Stadt weiter südlich an der uruguayischen Grenze.
Es war eine einmotorige kleine Maschine, die sich landeinwärts in den Himmel schraubte. Vier Menschen waren wir in dem kleinen Flugzeug. Der Pilot, Kopilot, Dolmetscher und ich. Der Dolmetscher sass in Flugrichtung und konnte alle Aktionen der Piloten genau beobachten. Er konnte damit auch leicht die Gespräche zwischen den Piloten verfolgen. Ich schaute nach hinten in die Maschine, wo noch zwei weitere leere Sitzplätze waren.
Wir flogen bald über ein schier endloses Urwaldgebiet. Es war schon beängstigend. Diese kleine Maschine über ein undurchdringliches Grünschwarz der Erde, sie heulte und quälte sich. -Wenn das man gut geht???a_sonnenunb
Als ich mich umschaute, sah ich am Horizont einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Der Flug war alles andere als ruhig. Es ging rauf und runter, vorn zur Seite, hinten zur Seite, mal schlingerten wir, mal holperten wir. Die Piloten machten ihre Scherze. Wie lange dauert es nur noch???
Endlich war es soweit.
Der Pilot zeigte uns in einer scharfen Linkskurve die Landebahn, die mehr nach einem breiten Feldweg aussah. Im weiteren Verlauf der Kurve flog der Pilot auf die Landebahn zu. Er fragte den Kopiloten, ob rechts ein anderes Flugzeug wohl komme. Nein, es kam Keines. Na dann können wir ja landen. Langsam näherten wir uns dem holprigen Feldweg. Der Pilot brachte die kleine Maschine mit ausserordentlichem Vibrieren zum Stehen.
Diesen Flug wollte ich nicht noch einmal erleben. Nach einigen Tagen fuhr ich mit einem Überlandbus und einigen Bäuerinnen den gleichen Weg zurück.

Sonntag, 10. April 2005

Pommes frites, Feuer, malen!!!

Die ganze Familie - Mutter, Vater, zwei Jungs und ein Mädchen - sahen sich im Wohnzimmer am frühen Abend einen spannenden Fernsehfilm an.
Der Älteste - 12 Jahre - war sehr interessiert, aber auch hungrig. Nun, in dem Alter ist man selbst der Mann. Er konnte sich schon sehr gut "Pommes frites" machen. Warum nicht zwischendurch schon mal die Friteuse anschmeissen und ein Essen vorbereiten?
Niemand hatte etwas dagegen. Also machte sich unser Sohn an die Arbeit. Kein Problem.
Rührig lief er hin und wieder vom Wohnzimmer durch ein grösseres Entrée und einer kleineren Diele in die Küche. Eine Glastür trennt die kleinere Diele von der Küche. Er machte diese Tür immer wieder zu, damit kein Essen-Geruch herausdrang. Dem Anschein nach lief alles programmgemäss. Und der Fernsehfilm war immer noch spannend.
Der Vater eilte schnell zwischendurch zur Toilette, die auch von der kleinen Diele erreichbar war. Er durchquerte das Entrée und sah durch die Glastür zur Küche den hellroten Schein des Sonnenuntergangs.---Indian Summer-Die Wälder verfärben sich unglaublich.

Was????-Sonnenuntergang???

Er stoppte kurz, griff zur Türklinke, drückte sie herunter, öffnete die Küchentür, sah rotgelbe Leuchtflammen, die etwa einen Meter hoch über der Friteuse loderten. Diese Schrecksekunde liess keine grosse Überlegung zu. Er griff, sich weit zurücklehnend, mit einer Hand einen Griff an der Friteuse, schwenkte sie in den nebenan liegenden Spülstein. Warf sie hinein, und, ja und jetzt begann erst das Drama.
Der Vater drehte schnell den Wasserkran auf, dessen Strahl sich direkt über die Friteuse ergoss. Ein Zischen und Dampfen war die Folge. Eine unglaublich grosse Hitze hatte sich blitzschnell über die Küche ausgebreitet. Die Gardinen an den Fenstern waren einfach nicht mehr da. Lauter Krümel flogen durch die Küche. Ein russähnlicher Schmier legte sich auf die weissen Küchenmöbel.
Die Küche sah aus, wie nach einem Grossfeuer. Es roch nach Verbranntem. Wie bei einem Waldbrand.Waldbrände in Südfrankreich und Spanien im Jahre 2004.

Montag, 28. März 2005

Wochenendwanderung

Wieder waren wir auf der Wanderung. Quer durch Felder und Wälder in den Ardennen. Normale Wanderwege sind eine Seltenheit. Um so interessanter.
Immer neue Ausblicke. Einen hatte ich in Erinnerung behalten und gemalt.
waldmhle
Die Natur ist noch sehr urwüchsig.

Freitag, 25. März 2005

Erinnerung

obstteller1aa
Immer wenn ich Bilder wie diese male begleitet mich eine Geschichte, die mich immer verfolgen wird.

Dezember 1944. Ich war 10 Jahre alt. Lebte mit meinen Eltern in Essen, dem Ruhrpott. Ständige nächtliche Bombenangriffe waren die Regel. Hinein in den Bunker, heraus aus dem Bunker. Mehrmals in der Nacht. Das hiess: einschlafen, aufwachen, einschlafen aufwachen, und, und und.
Endlich war es soweit. Meine Mutter und ich wurden evakuiert. Heraus aus dem Chaos. Diese ständige Zermürbung hinter sich lassen.
Wir fuhren gen Süden. Es war Nacht. Mehrfach wurde die Fahrtrichtung gewechselt. Mal fuhr der Zug, mal stand er.
Am nächsten Morgen erreichten wir die Gegend um Giessen. Der Zug hielt auf freier Strecke an. Wir standen inmitten eines ländlichen Gebietes. Bauern kamen und hielten Körbe mit Obst an die Zugfenster. Meine Mutter hatte das Fenster heruntergeschoben. Ein grosser Korb, voll mit rotbackigen Äpfeln wurde an unser Fenster hochgestemmt.
pfel1a
Meine Mutter nahm so viel Äpfel sie nur konnte. Ich war ganz aufgeregt. Ich hatte schon lange keine Äpfel mehr gesehen.

Wir waren heraus aus dem Bombardement. Es ging weiter ins Schwabenland.
ensemble1aa

Malen

Erzählen, dann sehen, dann malen.

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Danke für Deinen Kommentar. Im Augenblick male ich...
Rudolf Kollmeier - 13. Mai, 10:26
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Unruhig war ich auf dieser Reise auch, sogar sehr. Die...
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Sachsenpaule - 10. Mai, 09:14
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malzimmer - 5. Mai, 13:13

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Zuletzt aktualisiert: 13. Mai, 10:26

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